Auf dem Weg zur Jordankreuz-Kapelle im Pöllagraben steht an der rechten Seite der Gemeindestraße vor dem Haus Gams 33 auf einem Grundstück der Mayr-Melnhof`schen Forstverwaltung ein gepflegtes altes Zeichen des Glaubens, das sogenannte "Werwitz-Kreuz". Benannt wurde es nach den einstigen Bewohnern des nahegelegenen Hauses, der kinderreichen Familie Werwitz vulgo Brandstätter. Das genaue Erbauungsjahr dieses "Kreuzes" ist leider nicht bekannt. Man vermutet aber, dass es um 1800 als "Hauskapelle" errichtet worden ist.
Seit 1967 wird es vom Ehepaar Edda und Johann Zink, die sich auch sehr liebevoll um die Jordankreuz-Kapelle kümmern, geschmückt und instand gehalten. Das aus Ziegeln und Steinen gemauerte Werwitz-Kreuz steht zwischen zwei großen Birken und ist mit einem Tonziegeldach gedeckt. Der Aufgang besteht aus vier betonierten Stufen, die von Rosenstöcken und Blumenrabatten flankiert werden. Die beiden Seitenöffnungen wurden mit Stiefmütterchen geschmückt und der Innenboden ist mit großen Steinen gepflastert. In der vorderen Mauernische wurden zahlreiche Heiligenbilder und Heiligenstatuen aufgestellt, die meist Wallfahrer - sogar aus Deutschland - mitgebracht haben. Leider ist auch diese Andachtsstätte nicht vor Diebstählen gefeit. So wurde vor einiger Zeit eine gerade restaurierte, große Marienstatue entwendet. Eine Besonderheit der Kapelle ist eine aus dem Jahr 1959 stammende Urkunde, worin der damalige Prior des Serviten-Konvents in Frohnleiten, Pater Angelicus Schwarzenbach, beim Papst Johannes XXIII. für Maria Zink , die Mutter des heutigen Bewohners, bittet um "den Apostolischen Segen und um einen vollkommenen Ablass in der Todesstunde, auch wenn sie ohne noch beichten und kommunizieren zu können, wenigstens den heiligen Namen Jesu reumütig mit dem Munde oder im Herzen anruft". Früher fanden von diesem "Kreuz" ausgehend auch Feldersegnungen statt. Heute ist das "Werwitz-Kreuz" der Sammelpunkt für alle Wallfahrer, die mit dem Auto, dem Fahrrad, dem Bus oder zu Fuß ankommen und die letzten 2.000 Schritte in einer Prozession weiter zur Jordankreuz-Kapelle pilgern, wo jedes Jahr am Vorabend des Patronatsfestes eine Heilige Messe gefeiert wird.
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