Beim Gehöft von Hedwig Rappold vulgo Pirchbauer in Gschwendt 22 befinden sich in 780 m Seehöhe gleich zwei schöne Zeichen des Glaubens.
Zum stattlichen Anwesen gehört der am Wiesenrand des Alpenvereinsweges 748 zum Gschwendtberg frei stehender Bildstock, das Pirchbauer-Kreuz. Dieses schlichte Bauwerk wird der Überlieferung nach auch als „Pest-Kreuz“ bezeichnet. Frohnleiten blieb auch nicht von der fürchterlichen Pest verschont, bei der es viele Tote zu beklagen gab. Als Zeichen des Dankes wurden von den gläubigen Bauern für die Abwendung der Seuche solche Bildstöcke errichtet. Das gemauerte Kreuz mit einem Ziegeldach und einem Patriarchenkreuz an der Spitze steht auf der Bundschuh-Höhe im Weideland und wird daher von Zeit zu Zeit renoviert. In der vorderen Mauernische befindet sich ein schönes Gemälde von der Gottesmutter mit dem Jesukind, kunstvoll gefertigt vom Frohnleitner Maler Erich Lind.
Unterhalb des Hofes steht am Waldrand ein schöner Bildstock, der von der Familie Rappold zum Gedenken des im Jänner 1983 auf tragische Weise bei Holzarbeiten verunglückten Besitzer Alois Rappold. Das Bauwerk, aus Natursteinen errichtet und mit einem Schindeldach gedeckt, steht unweit der Unfallstelle. In der gepflegten zentralen Nische befindet sich ein Kruzifix, das mit einem Gitter aus Schmiedeeisen geschützt ist.
Im März 2017 verunglückte der Bruder von Frau Rappold, Fritz Ryavec, in unmittelbarer Nähe auf unerklärlicher Weise mit dem Traktor – wie sein Schwager bei Waldarbeiten. Unterhalb der Nische trägt eine Tafel angebracht den Spruch: „Den Augen fern, den Herzen ewig nah“ und die Geburts- und Sterbedaten der beiden Verunglückten.
Trotz der tragischen Unglücksfälle, welche die Familie Rappold erlitt, hat sie Glauben an Gott nicht verloren. Dies wird an diesem wunderbaren Gedenkbildstock zur dankbaren Erinnerung an zwei liebenswerte Mitglieder der Besitzerfamilie sichtbar.
Johann Melinz
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