Eine wunderbar renovierte Hauskapelle steht im Hof des Besitzers Hubert Wieser vulgo Raisbacher in Laufnitzdorf. Die Initiatoren für die lang geplanten Renovierungsarbeiten waren die Eltern Josefa und Johann Wieser Anfang 2020 zu Beginn der Corona-Pandemie. Sie haben damit die aus dicken Steinmauern bestehende Kapelle vor dem Verfall bewahrt.
Leider ist nicht bekannt, wann dieses Kleindenkmal errichtet wurde. Aus der Laufnitzdorfer Schulchronik geht jedoch hervor, dass der 1834 geborene erste Priester der Pfarre Frohnleiten, Alfons Kemmer, vom „Wieserhaus“ abstammte. Es besteht daher die Vermutung, dass er diese Hauskapelle in Dankbarkeit und für die Abhaltung der damals häufigen Christenlehren erbauen ließ.
Vor einigen Jahren wurde von der Familie Wieser in Eigenregie das Ziegeldach erneuert und ein Fliesenboden verlegt. Alle mühsamen Verputz- und Malerarbeiten wurden im Zuge der Renovierung von Simon Hörzer zur großen Zufriedenheit der Eigentümerfamilie fachgerecht und exzellent durchgeführt. Die beiden Seitenfenstern wurden mit bunten Gläsern ausgestattet.
Im Zentrum des schönen Zeichens des Glaubens wurde ein verfliester Altar in das Mauerwerk eingelassen. Im Mittelpunkt steht auf einem Podest eine von Birgit Kahr kunstvoll restaurierte Pietà-Statue, eine Darstellung der heiligen Maria mit dem Leichnam Christi auf dem Schoß. Darüber steht auf der Mauer in grüner Schrift: „Ehre sei Gott und Friede den Menschen auf Erden.“
Auf der Rückseite der Kapelle befindet sich straßenseitig in einer Mauernische ein Kisterl mit schönen Blumen und darüber in goldfarbenen Lettern der Wunsch an die Menschen: „Gottes Segen auf all` deinen Wegen.“ Somit erscheint die alte Kapelle nach gelungener Erneuerung im neuen Glanz.
Dieses Juwel wurde geschaffen als spiritueller Ort der Wertschätzung und Begegnung im Glauben. In der schnelllebigen Zeit ist diese Hauskapelle ein Platz zur Entschleunigung und zum Innehalten. In einer stillen Andacht kann man viel Kraft und Zuversicht fürs Leben finden.