In der Mayr-Melnhof Straße direkt anschließend an den Frohnleitner Alpengarten, befindet sich auf einen sanften Kogel, dem sogenannten Zinkenwald, mit seinen Baumartenreichtum und einem vorhandenen Rundweg, ein sehr schönes „Zeichen des Glaubens“, nämlich eine Grabkapelle.
Errichtet wurde diese kleine Kirche 1947 von Franz IV. Freiherrn von Mayr-Melnhof im liebevollen Angedenken an seine im Dezember 1946 verstorbene Gemahlin Marie. Der Patron dieser Privatkapelle ist der heilige Franz von Assisi, zugleich auch der Schutzpatron der Familie Franz Mayr-Melnhof (Vorname Franz bereits in der 7. Generation). Dieses Kleindenkmal ist eine Messkapelle und besitzt eine Lizenz, dort Eucharistie zu feiern.
Die Grabkapelle wurde mit großen Natursteinen sehr stabil gebaut. Das undichte Schindeldach wurde durch ein Eternitdach ersetzt. Am Dachfirst ist ein kleiner Holzturm mit einer Glocke aufgesetzt.
Im Zentrum befindet sich ein Altar mit der Darstellung des Patrons in einer großen Nische und der Aufschrift „Sankt Franziskus bitt' für uns“. An den Seitenwänden sind Gemälde von den Besitzungen des Forstbetriebes Mayr-Melnhof-Saurau angefertigt. Sämtliche Malerarbeiten wurden vom bekannten Hobbykünstler Franz Kainz vulgo Tranninger exzellent und unentgeltlich durchgeführt. An den Wänden hängen Bilder von den 14 Kreuzwegstationen im einfarbigen Linolschnitt. An der Decke ist zur Beleuchtung ein Hirschgeweihluster mit Kerzenlampen befestigt. Acht halbrunde Glasfenster sorgen für viel Licht in der Kapelle. Der Innenraum ist weiters auf jeder Seite je fünf hölzernen Betstühlen ausgestattet, die von der aufgelassenen Kapelle am Gipfel des Erzberges in Eisenerz stammen.
An den Außenmauern sind zwei Gedenktafeln mit einem Nachruf über den Erbauer von Günther Schwab und einem Gedicht der Schriftstellerin Paula Grogger über „Dein Adel reicht in die Ewigkeit“ angebracht. Der Vorplatz und der Stufenzugang sind mit Stainzer Platten ausgelegt. Beim Aufgang zur Kapelle steht ein schmiedeeiserner Torbogen mit einer Überschrift in eisernen Großbuchstaben:
UEBER ALLEN GIPFELN IST RUH
IN ALLEN WIPFELN SPUEREST DU
KAUM EINEN HAUCH
DIE VOEGELEIN SCHWEIGEN IM WALDE
WARTE NUR BALDE RUHEST DU AUCH
Gegenüber der Grabkapelle befindet sich die Familiengruft hinter einem kunstvoll geschmiedeten Kreuz und mit acht schmiedeeisernen Laternen für Kerzen. Umgeben ist die Gruft mit neun Bronzeengeln, geschaffen vom Bildhauer Professor Wilhelm Gösser.
Bestattet wurden dort:
Baronin Marie Mayr-Melnhof (1895-1946), Baron Franz IV. Freiherr von Mayr-Melnhof (1888-1957), Baronin Franziska Baronin Mayr-Melnhof (1919-1964), Baron Dr. Franz V. von Mayr-Melnhof-Saurau (1949-1993), Gräfin Marie Goess-Saurau (1921- 1996) und Dipl.-Ing. Carl Anton Goess-Saurau (1921- 2015).
Die Grabkapelle ist zur Besichtigung immer offen. Wer immer dieses Kleindenkmal besuchen wird, ist herzlich eingeladen, diese kleine Kirche durch Gebet und Andacht lebendig zu erhalten.