Ein besonders schönes Zeichen des Glaubens wurde 2023 beim traditionellen Gasthaus Hoaterwirt in Schrems am Fuße des Rechberg zum Gedenken an den allzu früh verstorbenen Bauern, Gastwirt und Jäger Richard Neuhold in Form einer kleinen, aber feinen Gedenkkapelle errichtet. Richard hat am 16. Juni 2022 die „heilige Wandlung“ vollzogen und ist uns nach schwerer Krankheit in die Ewigkeit vorausgegangen.
Die Realisierung dieser Andachtsstätte zu Ehren des Heiligen Hubertus (Gedenktag 3. November) war ein lang gehegter Wunsch des langjährigen Obmannes der Schremser Jagdgesellschaft. Seine Witwe Anni Neuhold wollte den Herzenswunsch ihres Gatten unbedingt erfüllen.
Für die Schremser Jäger unter dem neuen Obmann Thomas Brunner war es eine Ehre und Pflicht die Witwe dabei tatkräftig zu unterstützen. Der Baubeginn war am 3. Juli 2023. Innerhalb eines halben Jahres konnte auf Grund der vielfältig vorhandenen handwerklichen Fähigkeiten in der Jägerschaft, allen voran jene von Walter Herbst und Andreas Herdy jun., dieses wunderbare Kleinod realisiert werden.
Das Ziegelbauwerk mit weißem Verputz wurde auf einem stabilen Betonfundament, auf dem schöne Waschbetonplatten verlegt wurden, errichtet, mit Lärchenholz verkleidet und mit einem Original-Schindeldach abgeschlossen. In der zentralen Mauernische befindet sich eine Statue des Heiligen Hubertus (Schutzpatron der Jagd), hergestellt vom bekannten Holzschnitzer Hubert Christandl aus Nechnitz. Der Heilige gilt als Begründer der Weidgerechtigkeit, die heute noch ein wichtiger Bestandteil der Jagd ist. Die Nische ist mit einem kunstvoll gestalteten schmiedeeisernen Gitter versehen. Umgeben ist dieses Kleindenkmal an drei Seiten mit einem Bänderzaun und an der offenen Front sind drei große Blumenschalen vorhanden. In der Nacht ist diese Gedenkkapelle sogar beleuchtet und in der Weihnachtszeit besonders festlich geschmückt.
Eine Besonderheit ist die Aufbewahrung des Vortragekreuzes aus Holz, das bei der Verabschiedung in der Kirche Adriach und am Friedhof verwendet wurde, auf innigen Wunsch der Witwe Anni im Inneren der Kapelle.
Weiters wurde ein Schreiben über die Entstehungsgeschichte dieser Kapelle, ein Text eines jagdlichen Volksliedes in Mundart sowie die Namen aller Helfer, erstellt vom Obmann-Stellvertreter PeterHarter, versiegelt in einer wasserdichten Rolle im Dachstuhl zur Information für spätere Nachkommen untergebracht.
Die feierliche Einweihung an diesem spirituellen Ort erfolgte am 7. April 2024 (genau am Geburtstag von Richard!) sehr würdevoll durch Stadtpfarrer Ronald Ruthofer unter großer Anteilnahme der Familie, aller Schremser Jäger, Nachbarn, Freunden und Gästen.
Möge der jagdliche Brauch der Streckenlegung, das Auflegen des weidgerecht erlegten Wilds in Reihen nach einem erfolgreichen Jagdtag, in Ehrfurcht vor dem Wild möglichst oft an dieser Stätte der tiefsten Dankbarkeit in Erinnerung an den verdienten Obmann der Schremser Jagdgesellschaft gepflegt werden.
Ein großes Dankeschön gebührt dem neuen Obmann der Schremser Jagdgesellschaft Thomas Brunner für die wertvollen Bereitstellung der vielen Dokumentations-Fotos von der Entstehung dieser wunderbaren Gedenkkapelle.