Die ehrwürdige Kapelle im Bereich der Forstdirektion Mayr-Melnhof Frohnleiten wurde im Jahre 1998 von den dankbaren Mitgliedern der Zweigstelle Frohnleiten des Steirischen Jagdschutzvereins (JSV) unter dessen Obmann Ing. Hubert Platzer errichtet. Gewidmet wurde sie dem frommen Gedenken an Franz Freiherrn von Mayr-Melnhof-Saurau (1949-1993) und dessen Mutter Marie Gräfin Goess-Saurau (1921-1996), Trägerin des goldenen Ehrenringes der Steirischen Landesjägerschaft. Ihrer beider Streben und Wirken galt der Erhaltung von Wald, Wild und Natur. Die Pflege der guten steirischen Jagdtradition war ihnen ein ganz besonderes Anliegen. Daran erinnert heute eine seitlich im Innenraum angebrachte und wunderschön gestaltete Gedenktafel.
Mit Vermessungsarbeiten vor dem Haus Mayr-Melnhof Straße 8 begann am 14. März 1997 der Bau der Kapelle. Durch viel Idealismus und Eigenleistung konnte der JSV diese schöne Gedenkkapelle in nicht einmal zwei Jahren errichten. Sie steht auf einem Streifenfundament aus Beton und wurde aus Betonziegeln und gelochten Mauerziegeln gebaut, auf denen eine hölzerne Dachkonstruktion ruht. Das Vordach wird von zwei Lärchensäulen getragen, die Zimmermeister Josef Konrad jun. kunstvoll gestaltete. Die 850 Biber-Dachziegel und die 15 Firstziegel wurden von den Vereinsmitgliedern mühevoll bei einem abbruchreifen Nebengebäude in Schloss Weyer abgetragen und beim Kapellenneubau gereinigt wieder verwendet. Vor dem Eingang, der mit einer Tür aus Schmiedeeisen verschlossen ist, wurde ein Vorplatz mit 12 m² Steinplatten ausgelegt. In der zentralen Mauernische der Kapelle befindet sich ein Gemälde der Grazer Künstlerin Christin Berlin. Sie verwendete dazu ein Foto des obersteirischen Reitinggebirges, dessen 2.215 Meter hoher Gößeckgipfel den höchsten Punkt im gesamten Forstbetrieb Mayr-Melnhof-Saurau darstellt. Dieses Foto wurde auf eine Overheadfolie übertragen und mit einem Projektor an die Kapellenwand projiziert, um der Malerin die naturgetreue Darstellung des Gebirgszugs zu erleichtern.
Am 27. November 1998 weihte Abt Rupert Kroisleitner vom Augustiner-Chorherren-Stift Vorau im Beisein der Familien Mayr-Melnhof und Goess-Saurau die Kapelle feierlich ein. Für die musikalische Umrahmung sorgte ein Bläserquartett von Musikschuldirektor Mag. Markus Waidacher mit der Hubertusmesse, und die Jagdhorn-Bläser aus Semriach und Frohnleiten sorgten während der Feier für die Jagdsignale. Die Gedenkreden hielt an diesem Tag der damalige Landesjägermeister und der Obmann der Zweigstelle Frohnleiten, Ing. Hubert Platzer, der ehemalige Bürgermeister von Deutschfeistritz.
Seit der feierlichen Einweihung finden bei der Kapelle rund um den Namenstag des Heiligen Hubertus (3. November), dem Patron der Jäger, regelmäßig Hubertusandachten statt. Die Pflege der Anlage obliegt seit vielen Jahren Franz Engelbrecht, der die Kapelle und den großen Vorplatz zur vollen Zufriedenheit des JSV betreut.
Die Redaktion der BEGEGNUNG möchte sich an dieser Stelle bei jenen Mitgliedern des Vereins bedanken, die bei den umfangreichen Recherchen zur Geschichte der Kapelle sehr konstruktiv mitgeholfen haben. Möge dieses Juwel in unserer Pfarrgemeinde noch möglichst oft dem Jagdschutzverein für zahlreiche Andachten und Messen zum Gedenken an die Verstorbenen der Familien Mayr-Melnhof und Goess-Saurau in Hochachtung, Dankbarkeit und Respekt zur Verfügung stehen!