Floriani-Kapelle in Wannersdorf

Im Ortsteil Wannersdorf steht an der Gemeindestraße auf dem Grundstück der Familie Martha und Manfred Papst eine sehr schöne alte Kapelle, deren Baujahr leider nicht bekannt ist.
Herzstück der Kapelle ist in der Mitte eine herrliche Statue des heiligen Florian auf einem Altarbrett. Florian, der zu Beginn des 4. Jahrhunderts wegen seines Glaubens in die Enns gestürzt wurde, ist der Schutzheilige von Oberösterreich und der Patron gegen die Feuersgefahr, somit auch der Schutzherr aller Feuerwehren. Flankiert wird seine Statue von einem metallenen Kruzifix, zwei Kerzenständern und zwei gesegneten Palmbüschen. Letztere erinnern daran, dass seit der Auferstehung Jesu das Leben stärker ist als der Tod und die Liebe mehr Kraft hat als das Böse.

Die Kapelle in Wannersdorf war ursprünglich der Gottesmutter Maria geweiht. Vor über 50 Jahren wurde sie aber durch Lausbubenstreiche zerstört, wobei auch die Marienstatue zu Bruch ging. Auf Ersuchen des damaligen Kommandanten der Freiwilligen Betriebsfeuerwehr Mayr-Melnhof Karton, Peter Eisenpaß, wurde die Kapelle hergerichtet und durch das Aufstellen einer Statue des heiligen Florian aus Gips in eine „Floriani-Kapelle“ umgewidmet.

Früher einmal wurde bei dieser Kapelle zu „Floriani“ auch eine heilige Messe gelesen. Im Anschluss daran gab es dann ein sehr gut besuchtes und lustiges „Floriani-Fest“ am nahe gelegenen Bauernhof der Familie Papst. Im Jahr 1984 wurde sogar ein Feuerwehrfahrzeug bei der Kapelle eingeweiht. Bis heute findet dort jährlich am Karsamstag die Segnung der Osterspeisen statt, die – wie bei allen Kapellen - äußerst gut besucht wird.

Unter Feuerwehrhauptmann Karl Ertel wurde die „Floriani-Kapelle“ 1995 von Grund auf saniert. Die Feuerwehrkameraden führten die erforderlichen Renovierungsarbeiten in ihrer kargen Freizeit selbst durch. Der Schotter wurde von der Firma Tieber GesmbH in Röthelstein und die Farbe vom Malerbetrieb Rumpl unentgeltlich zur Verfügung gestellt. So präsentiert sich die Kapelle heute noch – bis auf kleinere Feuchtigkeitsschäden an den Wänden - in einem guten Zustand.

Am Eingang befindet sich eine nunmehr versperrbare Holztüre mit einem Glasfenster, welches einen Blick in das schlichte Innere der Kapelle erlaubt. An der Seite sind zwei gelbliche Fenster aus Sicherheitsglas angebracht. Der Innenboden ist mit hellen Fliesen ausgelegt und im betonierten Zugangsbereich sind zwei Buchsbaumsträucher angepflanzt. An der Stirnseite ist in den Mauerputz ein Kreuz als religiöses Zeichen der allumfassenden göttlichen Liebe eingearbeitet.

Möge dieses schöne Zeichen des Glaubens in Wannersdorf noch möglichst lange von der Betriebsfeuerwehr betreut werden und somit unserer Nachwelt erhalten bleiben!