Droben steht die Kapelle,
schauet still ins Tal hinab!
An der Einfahrt zum Hof der Familie Barbara und Manfred Bodlos vlg. Schöller am Pfannberg 4 steht ein sehr schönes Zeichen des Glaubens. Die Kapelle wurde 1946 aus Dankbarkeit darüber errichtet, dass die Familie Bodlos von den Kriegswirren verschont geblieben ist, etwa als im Mai 1945 betrunkene Soldaten einer Besatzungsmacht am Pfannberg herumzogen und in der Nachbarschaft mehrere Menschen töteten. Vormals stand an dieser Stelle ein einfacher Bildstock, der abgetragen und unterhalb des Anwesens der Familie Herbert Bodlos vlg. Seifried am Pfannberg 13 aufgestellt wurde. Die Hauskapelle ist der Mater Dolorosa (lat. für „schmerzensreiche Mutter“) geweiht. Diese Mariendarstellung erinnert an die Schmerzen Mariens und ihre lebenslange Sorge um ihren Sohn Jesus Christus.
Die Kapelle ist ein stabiler Steinbau, besitzt einen Altar, ein Schindeldach, ein Vordach mit massiven Holzständern, zwei seitliche Mosaikfenster, ein schmiedeeisernes Tor, ein kunstvolles Eisenkreuz am First und als Aufgang einige Naturstufen mit einem Holzgeländer. Die Idee, Planung und Ausführung oblag dem Architekten Ing. Jonen Kostrowa. Die herrlichen Gemälde stammen vom Akademischen Maler Kokol. Die feierliche Einweihung erfolgte am 28. Juli 1946 durch den damaligen Pfarrer P. Angelikus Schwarzenbach. Die Sängerschar des Pfarrchores unter der Leitung von Prof. Ewald Cwienk sorgte für die musikalische Umrahmung. Das erste Messopfer wurde dann am 17. August 1946 gefeiert.
Wegen der Beschattung durch die drei umgebenden Linden traten immer wieder Feuchtigkeitsschäden auf. Deshalb wurde die Kapelle 1999/2000 unter Mithilfe von Nachbarn, Freunden und Bekannten einer Generalsanierung unterzogen, wobei das Dach mit Dreifachschindeln gedeckt wurde. Die Gemälde wurden von Franz Kainz vlg. Tranninger fachgerecht restauriert. Am Karsamstag finden alljährlich Osterspeisensegnungen bei der Schöller-Kapelle statt, die von vielen Menschen besucht werden. Fallweise ist sie im Mai auch Ausgangs- bzw. Endpunkt der Feldersegnungen am Pfannberg. Früher wurden dort häufig auch Hausmessen gefeiert.
Wo Glaube, da Liebe,
wo Liebe, da Friede,
da Friede, da Gott,
wo Gott, keine Not!
Das Originalgemälde der Mater Dolorosa im Inneren der Schöller-Kapelle wurde nach dem Krieg vom bekannten Akademischen Maler Erich Kokol im Spritzverfahren angefertigt, dessen Eltern im Sommer immer Urlaub am Nachbarnbauernhof machten.
Nach ca. 10 Jahren wurde das Kunstwerk von der Frohnleitner Künstlerin und gläubigen Katholikin Franziska Schnabel-Mixner übermalen, wobei sich Helmut Schulze (+1973) als „Jesus“ und seine Stieftochter Hannelore als „Maria“ eine Zeitlang als Model zur Verfügung gestellt haben.