Im Mai 1980 entschloss sich die Landjugend von Schrems bei Frohnleiten mit ihrem damaligen Obmann DI Johannes Jantscher eine neue Barbara-Kapelle zu errichten, nachdem die bisherige Kapelle im Jahre 1976 im Zuge des Ausbaues der Rechberg-Bundesstraße leider abgetragen werden musste. Da in der Gemeinde früher Bergbau betrieben wurde, hatten die Bergleute bereits 1840 zu Ehren ihrer Schutzpatronin, der Heiligen Barbara, eine Kapelle gebaut.
Im Oktober 1980 erfolgte dann der Spatenstich durch den damaligen Bürgermeister Ferdinand Schöberl. Die neue Dorfkapelle wurde auf Basis freiwilliger, unentgeltlicher Arbeit errichtet. In der 2-jährigen Bauzeit wurden rund 1.800 Arbeitsstunden geleistet, um dieses Bauwerk samt Kriegerdenkmal zu bewerkstelligen. Die Materialkosten für diesen Bau wurden zu einem großen Teil von der Ablösesumme der alten Kapelle und den Spenden der Mitbürger bestritten.
Baumeister Ing. Albert Ortis sen., der den Plan der Kapelle erstellte und auch jegliche Arbeiten unentgeltlich leistete, zeigte sich sehr glücklich darüber, dass die neue Kapelle, sowohl innen, als auch außen, ein harmonisches Bild abgab. Architekt Ing. Ortis gebührt besonderer Dank und er meinte hernach, dass man es sich bei der Platzwahl und der Gestaltung des Kapellenbaues nicht leicht gemacht hatte. Der achteckige Grundriss, verbunden mit einem hohen Spitzdach, sei eine gelungene Kombination zeitgemäßer und traditioneller Bauformen.
In der Kapelle, die zur Erinnerung an die alte Bergknappensiedlung, der heiligen Barbara geweiht wurde, kann man Statuen von der Heiligen, des Hl. Johannes von Nepomuk und das Jesus-Holzkreuz in Lebensgröße betrachten.
Zwei Jahre hindurch opferten zahlreiche Mitglieder der Schremser Landjugend und viele Gemeindebürger einen Teil ihrer Freizeit, um ein Ortszentrum zu errichten, das auf den Säulen der Gemeinschaft erbaut wurde, und daran erinnern soll, wie viel man durch den Zusammenhalt einer Gruppe von Menschen erreichen kann.
Am Sonntag, den 5. September 1982, wurde die neue Barbara-Kapelle im Rahmen .eines Festaktes unter der Beteiligung von fast 1.000 Besuchern durch den Abt des Stiftes Admont, Mag. Benedikt Schlömicher, feierlich eingeweiht. An der Messfeier wirkten auch Pater Simon Orec und Pater Didakus mit. Ein wolkenloser Himmel und fast hochsommerliche Temperaturen trugen wesentlich zur guten Stimmung bei. Der musikalische Teil des Festgottesdienstes wurde in bewährter Weise von der Laufnitzdorfer Sängerrunde unter der Leitung von Fridl Glößl und dem Musikverein Frohnleiten unter der Stabführung vom Schremser Mag. Markus Waidacher gestaltet. Vom Österreichischen Kameradschaftsbund wurde an diesem Festtag im Gedenken an die Opfer der beiden Weltkriege am Kriegerdenkmal ein Kranz nieder gelegt.
Diese Kapelle ist eine Stätte der Andacht und Begegnung für die ganze Schremser Bevölkerung geworden. Man trifft sich seither mehrmals jährlich zu Gottesdiensten, zu Maiandachten, zur Ostermontagsmesse und schließlich jeden 4. Dezember, dem Gedenktag der Heiligen, zur Barbara-Messe.